Es ist noch viel Luft nach oben – die Wirtschaft muss sich digital besser aufstellen

die Wirtschaft muss sich digital besser aufstellen

Die Corona-Krise und der Lockdown haben gezeigt, dass große und wichtige Teile der Realwirtschaft noch lange nicht im digitalen Zeitalter angekommen sind.

Wiener Wirtschaft 23/24, 04.06.2020

Das betrifft sowohl den Handel als auch Gewerbe und Dienstleister, die mit ihren Online-Angeboten den Erfordernissen und Nachfragen der Kunden nachhinken. Hier ist noch viel Luft nach oben.

Statt nun zu jammern und die Umsatzrückgänge zu beklagen wäre ein selbstkritischer Blick auf das eigene digitale Angebot dringend nötig. Das beginnt schon einmal mit der Homepage. Entspricht sie den modernen Anforderungen hinsichtlich Inhalt, Grafik, rechtlichen Dingen? Wie schaut es mit der Auffindbarkeit im Netz aus? Sind die Links aktuell oder landen mögliche Kunden auf nicht mehr existenten Seiten? Wer diese Fragen nicht mit gutem Gewissen positiv beantworten kann, hat bereits ein Problem. Denn die Konkurrenz schläft nicht und hat vielleicht schon ein wenig in Suchmaschinenoptimierung und Social Media Marketing investiert.

Vor allem der stationäre Einzelhandel hat offenbar einen großen Aufholbedarf und MUSS sich digital verbessern, wenn er nicht unter die Räder der großen Konzerne kommen will. Die Etablierung eines Online-Shops oder zumindest eine aktuelle Auflistung des Angebots – auch für Dienstleister – ist eine Investition, die sich bereits vor Corona ausgezahlt hätte.

Digitaler Aktionsplan eröffnet breite Innovationschancen für Betriebe

Interessant ist auch, dass das Österreichische Wirtschaftsministerium eine Art virtuelles „Kaufhaus Österreich“ fördern möchte. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck sagt dazu, dass viele österreichische Einzelhändler ihr gegenüber beklagt hätten, sie würden im Internet nicht gefunden (!). „Der heute vorgestellte digitale Aktionsplan setzt an einem Effekt der Corona-Krise an, nämlich dem Digitalisierungsschub vieler Betriebe in den vergangenen Wochen und Monaten. Für diese Unternehmen ist es wichtig, die getroffenen Maßnahmen zu verstärken und daraus mittel- und langfristig neue Geschäftsmodelle entwickeln zu können“, so Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich.

Gerade jetzt sollten inhabergeführte Betriebe die Gunst der Stunde ergreifen und online gehen.

Wiener Wirtschaft 23/24, 04.06.2020

Immer wieder hören wir, dass der firmeneigene Internetauftritt „eh reicht, so wie er ist“. Oder dass es so kompliziert und zeitintensiv ist, eigene Social Media Auftritte zu betreuen. Oder dass man eigentlich kein Geld dafür ausgeben will… Was sollen wir darauf antworten? Wer es jetzt noch nicht mitbekommen hat, der verschläft garantiert die Zukunft. Die Wirtschaft muss sich digital besser aufstellen!