Eine brandneue Studie untersucht das Sexualverhalten im Alter
Jetzt ist es auch wissenschaftlich bewiesen! Fast ein Drittel der 60- bis 80-Jährigen gab im Rahmen einer Studie von verschiedenen Berliner Forschungseinrichtungen (z.B. Humboldt-Universität und Berliner Charité) an, häufiger sexuell aktiv zu sein und häufiger sexuelle Gedanken zu haben als der Durchschnitt der 20- und 30-Jährigen.
Hier wurden nun 1.514 Erwachsenen im Alter von 60 bis 82 Jahren einer Kontrollstichprobe von 475 jüngeren Erwachsenen im Alter von 22 bis 36 Jahren gegenübergestellt. Mit dem Resultat: Es gibt zwischen Jung und Alt nur geringe Unterschiede.
Noch immer ein Tabuthema
Diese Zahlen erstaunen vielleicht, gilt doch Sex im Alter noch immer als Tabuthema.
Die Angaben verglichen die Wissenschaftler mit Daten der befragten Personen zu Faktoren, die mit erfolgreichem Altern in Verbindung stehen, zum Beispiel körperliche Fitness und soziales Umfeld. Denn psychosoziale Faktoren spielen für die Sexualität der älteren Studienteilnehmer insgesamt eine größere Rolle als körperliche. „Die Bedeutung von psychischen und zwischenmenschlichen Faktoren für ein erfülltes Sexualleben im hohen Alter wurde lange unterschätzt“, so Karolina Kolodziejczak, die Hauptautorin der Studie. Das Hauptaugenmerk wurde bei den wissenschaftlichen Untersuchungen darauf gelegt, welche Faktoren dazu beitragen, dass Menschen möglichst gesund älter werden.
Auf zu tolles Treiben sollten jedoch gerade Männer verzichten. Laut einer weiteren Studie (Michigan State University 2016) laufen ältere Männer öfter als Frauen Gefahr, Herz-Kreislauf-Probleme zu bekommen. Das könnte damit zusammenhängen, dass ältere Männer sich beim Sex leichter überanstrengen. Für Frauen dagegen ist Sex im Alter offenbar tatsächlich ein Gesundbrunnen.
Und was kann die Wirtschaft daraus ableiten? Dass die Zielgruppe der älteren Konsumenten doch viel interessanter ist. Und beim aktiven Altern gerne auch Geld für Dinge ausgibt, an die man nicht sofort denkt …